mit Stand Ende März 2025 geht es bei den Friedensverhandlungen Stück für Stück voran. Und etwas ist schon erreicht: die Supermächte USA und Russland reden wieder miteinander; davor herrschte drei Jahre lang nahezu Funkstille. Irgendwie scheint es, dass sich viele über den regen Kontakt zwischen dem Weißen Haus und dem Kreml nicht richtig freuen können oder wollen. Schade.
In eigener Sache: Insgesamt versandeten drei Titel der letzten Ausgabe im musikalischen Nirwana: Fool's Garden - "Lemon Tree", Martin Mann - "Meilenweit" und dito Udo Jürgens - "Er oder sie". Das heißt, wir dürfen diesmal drei Neuzugänge bei uns begrüßen: Das Thomas-Peter-Sound-Orchester - "Raumpatrouille", ebenso Deep Purple - "Burn" sowie Simon & Garfunkel - "Bridge over troubled Water". Von den drei deutschen Beiträgen schafften es Jürgen Drews und Daisy Door leider nicht.
Was gibt's auf den Rängen 11 und 12? Auf 11 lauert Martin Mann - "Meilenweit". Platz 12 kommt uns heute dreifach: Fool's Garden - "Lemon Tree", Jürgen Drews - "Eine Reise ins Nirwana" und Candlewick Green - "Who do you think you are".
Dieses Mal haben wir nur einen deutschen Titel für Euch, aber der erscheint nicht auf Position 11, sondern kommt erst später. Den Anfang macht die italienische Popgruppe "I Nuovi Angeli" mit ihrem wohl größten Erfolg "Uakadi Uakadu" aus dem Jahr 1971. Ja, wir bringen in der Regel viele Songs in Englisch. Und da erreichte uns ein Feedback, doch mal andere Sprachen wieder zu favorisieren. Dem kommen wir gerne nach; daher nun ein flotter Popsong, welcher eigentlich vom französischen Sänger Daniel Popp stammt. (Nein, kein Wortspiel, der Mann heißt wirklich so.) Die vier Mannen von "I Nuovi Angeli" übertrugen das Lied flugs in ihre Mutterspache und landeten in Europa einen echten Volltreffer. Übrigens brachte die Gruppe auch eine englische Version heraus. Mit wechselnder Besetzung steht die Combo sogar bis heute auf der Bühne. Und die Liste ihrer Platten weist eine beachtliche Länge auf. Na dann, genießt den heiteren Song, der viel gute Laune macht. Viel Spaß! Und nun, liebe Smokie-Fans, gibt es was für Euch. Vor kurzem stellten wir den Reggae-Song "It's your Life" von 1977 vor, der leider keinen Anklang fand. Aber wir bekamen auch da ein Feedback, lieber mal bekanntere Lieder der Band zu spielen. Das wollen wir gern tun. Daher präsentieren wir Euch aus dem Jahre 1975 "Don't play your Rock 'n' Roll to me" - aus ihrer Anfangszeit. In dieser Aera glänzte das Label "RAK Records" zunächst mit härterem Sound à la Suzi Quatro, Mud und den Arrows. Doch mit Smokie sollte sich dies ändern. Die Macher dieser Musik - die Herren Chinn und Chapman - zeigten damals an dieser Stelle eine sanftere Seite, was vom Publikum in Europa positiv ankam. Auf diese Weise konnte sich mit "Living next Door to Alice" 1976/77 ihr Superhit entwickeln. Allerdings gingen die Verkaufszahlen auf der britischen Insel zu Beginn der Achtziger stets zurück, so dass die Vier zeitweise nach Deutschland übersiedelten. Als Chris Norman 1986 die Band endgültig verließ, übernahm der Frontmann der Gruppe "Black Lace" das Mikro, wobei dieser sich stimmlich nicht sehr von Norman unterschied. Inzwischen wechselte die Besetzung mehrfach; Terry Uttley, das bis dato letzte Original-Mitglied der Truppe, starb leider 2021. Ach, denken wir einfach an alte Zeiten und hören uns die Nummer 12 an.
Und nun - wie erwartet - unser heutiger deutscher Titel, der allerdings ein wenig aus dem Rahmen fällt. Er kommt von der Berliner Jux-Truppe Gebrüder Blattschuss, damals noch mit Hans Werner Olm und Jürgen von der Lippe. Beide bis heute recht populäre Comedians, welche auf der Plattenhülle ihrer ersten Kurzrille "50 Tricks die Liebste loszuwerden" im Gruppenbild vertreten waren. Erst später widmeten sie sich erfolgreich ihren Solo-Karrieren. Zum heutigen Song: 1978 erschien mit der Single-Platte "Kreuzberger Nächte" ihr bis jetzt größter Erfolg. Und auf der Rückseite findet sich die so genannte "Geräuschhitparade" mit dem Solisten Hans Werner Olm. Dieser parodiert die in den Siebzigern so populären Rundfunk-Hitparaden und schließt nahtlos an seine unvergessene "Shitparade" an, die er anno 1976 herausgab. Nur, dass es diesmal nicht um Schlager geht, sondern eben um Geräusche. Und dies alles eingebettet in ein fiktives Radioprogramm. Fazit: Dieser Beitrag kommt äußerst witzig und schräg rüber; also bitte nicht ernst nehmen. Und bei seltsamen Interpreten wie Harry Krischner, Winnie Wald, Quasi Modi, Matthi Horn und Hein Nun bleibt sicher kein Auge trocken. Ja, und wer daheim noch ein unbekanntes Geräusch findet … nein, lasst mal. Als nächstes bitten wir die Rock-Musiker der US-Band "Toto" auf die Bühne. Die Truppe mit so bekannten Namen in der Musik-Szene wie Steve Lukather, Bobby Kimball, David Paich, Steve und Jeff Porcaro legte sich nie auf einen Stil fest; ihr Repertoire reicht von Mainstreamrock und teils Hardrock über Funk und Soul bis zu überragenden Balladen. Einige Songs überzeugen sogar durch interessante, unerwartete Mittelpassagen. Der vorliegende Track "Hold the Line" aus ihrer ersten Langrille "TOTO" (1978) startet mit einer charakteristischen Klavier-Sequenz, von anderen Interpreten oft kopiert. Das Lied erwies sich als richtiger Kracher und knackte die deutschen (Platz 23) sowie die britischen Charts (Platz 14) und die "Hot 100" der Vereinigten Staaten (Platz 5). Ihre Konzerte, gern auch in Europa und Deutschland, zeichnen sich durch akkuraten Musikstil aus, der dem Sound auf den Platten in nichts nachsteht. Hierzulande kennen viele Musik-Fans ebenso ihre Titel "Rosanna" und "Africa" von 1982.
Bleiben wir beim Rock: Dafür sorgt die berühmte kanadische Gruppe "The Guess Who" aus Winnipeg, Manitoba um Burton Cummings, Jim Kale und auch Randy Bachman ("BTO"), welcher der Band vor 1970, dann später kurz in den Achtzigern, sowie nach 2000 angehörte. Mit "Shakin' all over" (1965), "American Woman" und "No Sugar tonight" (beide 1970), sowie "Clap for the Wolfman" (1974) verdienten sie sich ihre Meriten. Im zuletzt genannten Song geht es um den legendären DJ Wolfman Jack, welcher nicht nur durch seine Radio-Shows Furore machte, sondern auch in Spielfilmen wie etwa "Hotel zur Hölle" (1980) glänzte. Aber zurück zur Musik: Im Herbst 1975 schwammen sie auf der Nostalgie-Welle und erinnerten mit dem starken Rock-Song "When the Band was singin'(Shakin' all over)" an ihren ersten Vinyl-Erfolg von 1965. Ja, da wurde klar, wie lange und doch im Grunde kurz zehn Jahre sein konnten - vor allem heute im Rückblick. Auch manchmal für uns, denn wir stellten das Opus vor zehn Jahren schon einmal vor. Da wir damals aber keine geeignete Hörprobe bekamen, schien uns der Song stark benachteiligt, daher heute die zweite Chance. Jedenfalls gewinnt dieser Track sehr durch die kräftige Stimme des Frontmannes Burton Cummings. Vor zwei Jahren machte "The Guess Who" mit einem Gerichtsstreit um die Rechte des Bandnamens von sich reden, den die ehemaligen Mitglieder Randy Bachman und Cummings gewannen. Fortan dürfen beide unter diesem Namen auftreten. Wie auch immer - wenn das erwähnte Nostalgie-Lied gefällt, dann gebt ihm Eure Stimme. Auf zum letzten Stück für heute: Da gibt sich der altbewährte Ausnahme-Musiker Cat Stevens - alias Yusuf - die Ehre und erinnert uns an seinen "Peace Train" von 1971. Ja, die Friedensverhandlungen zur Ukraine erweisen sich als schwierig, und da müssen wir noch etwas nachhelfen. Das schöne Lied aus der Langrille "Teaser And The Firecat" (1971) lädt uns ein, in den "Friedenszug" einzusteigen. Auf einem Konzert Anfang der Siebziger erzählte Stevens seinem Publikum, er habe "Peace Train" tatsächlich in einem Zug geschrieben. "Es gibt ein starkes Bedürfnis der Menschen, den aufsteigenden Hauch von Hoffnung zu spüren", erklärte Cat seine Hymne für Frieden und Humanität. Und damals mit großem Nachhall: In den US-Billboard-Charts sprengte "Peace Train" die Top Ten und kletterte bis auf Rang 7 - somit seine erste Kurzrille, der das gelang. Kurz darauf wiederholte sein berühmtes "Morning has broken" dieses Kunststück mit Platz 6. Im Jahr 2021 nahm Cat Stevens als Yusuf mit 25 Musikern aus 12 Ländern eine neue Version des Titels auf.